Der kranke Hund

Leider haben die wenigsten Hunde das seltene Glück während ihres ganzen Lebens gesund und unfallfrei das Leben ihres menschlichen Partners zu bereichern. Auf den folgenden Seiten ist Wissenswertes und Interessantes im Zusammenhang mit der Gesundheit des Hundes zusammengetragen.

Teilweise stammen die Beiträge aus der neueren Forschung, teilweise aus gemachten Beobachtungen aus rund 30 jähriger Doggenzucht. Diese Seite erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder Aktualität, noch darf sie auf keinen Fall als Ersatz für eine kompetente tiermedizinische Diagnose verstanden und verwendet werden.

Benutzen Sie diese Sammlung als Quelle, interpretieren Sie keine Symptome in ungewöhnliches Verhalten Ihres Hundes, und vor allem:
Konsultieren Sie Ihren Tierarzt und holen Sie im Zweifelsfall eine Zweitdiagnose ein.

 

A

Analbeutelabszess

- Schmerzen in der Analregion und beim Koten
- Häufiges Lecken im Analbereich
- Fieber

Behandlung:
- Schmerzmittel und Antibiotika
- vorsichtig ausdrücken -> nicht unbedingt empfohlen, schmerzhaft
- evtl. operative Entfernung des Analbeutels

Apotheke

Medikamente:
- Betadine - Lösung
- Betadine - Salbe
- Bepanthensalbe
- Essigsaure Tonerde
- Fenistilsalbe
- Kochsalzlösung (Fertigprodukt aus der Drogerie oder 2 Kaffeelöffel Salz auf 1 Liter abgekochtes Wasser ~ 0.9%)

Instrumente und Hilfsmittel (Autoapotheke entsprechend auffüllen):
- Zeckenzange und - pinzette
- Thermometer
- Flohkamm
- Maulkorb
- Schere
- Pinzette
- Taschenlampe
- Watte
- Tupfer und Gaze
- Verbandsmaterial, elastische und selbstklebende Binden
- Wärmefolie
- Gummihandschuhe

Atmung

Bei der Atmung sollte sich der Brustkorb weiten / einfallen.
Mögliche Probleme:
Der Bauch anstelle des Brustkorbes vergrössert sich
Laute Atemgeräusche oder Luftschnappen
Oberflächliche Atmung, Aussetzer oder keine Atmung mehr
-> Alter und Zustand des Hundes berücksichtigen, Tierarzt konsultieren
Vgl. Atmung unter "Normalwerte gesunder Hund"

Augenunfall

-> Tierarzt !
Untersuchung: Beide Augen vergleichen
- Zusammenkneifen der Lider: Schmerzen durch Verletzung, Entzündung, erhöhter Augendruck
Reaktion auf Licht fehlt: Erkrankung der Netzhaut / Sehnerv, erhöhter Augendruck, Irisprobleme (Nerven, Muskel, Verklebung, Entzündung)
Drohreflex (Handbewegung gegen das Auge) fehlt: Ausgedehnte Trübungen der Linse/Hornhaut, Erkrankung der Netzhaut / Sehnerv

Rotes Auge:
Verletzung, Entzündung, Infektion der Lider, Bindehaut, Iris, Hornhaut
Grüner Star (Glaukom)
Blutung durch Verletzung, Entzündung, Blutgerinnungsstörung -> Tierarzt !

Lidverletzung:
Häufig durch Beissereien / Dickicht / Gestrüpp
Starke Blutung
Behandlung durch kalte Kompressen und Kragenschutz -> Tierarzt !

Hornhautverletzung:
Zusammenkneifen der Lider
Gerötete Bindehaut / Trübung der Hornhaut
Delle, Schnittverletzung, Fremdkörper
Kurzköpfige Rassen (Pekinese, Mops, Shih Zu): Rasche Verschlechterung -> Tierarzt !

Augapfelvorfall
Kurzköpfige Rassen (Pekinese, Mops, Shih Zu): Rasche Verschlechterung -> Tierarzt !
Ursachen: Beisserei, Autounfall, Halten im Nacken
Behandlung: schnellstmöglich -> Tierarzt, Tränenersatzgel, Augentropfen neutral

B

Ballenverletzung

siehe -> Verletzung

Biotin

Ein verlängerter Fellwechsel, sprödes strohiges Haar und brüchige Krallen können auf einen Biotin-Mangel hinweisen. Gerade langhaarige und stockhaarige Hunde sowie bekanntermaßen hautempfindliche Tiere benötigen zum Fellwechsel größere Mengen dieses Bau-Stoffes, als im täglichen Futter enthalten ist. Biotin hieß früher Vitamin H ( für Haut, Haare und Horn).

Blasenentzündung / -Infektion

Siehe Harnwegsprobleme

Bissverletzung

Bissverletzung = Eisbergverletzung, kleine Öffnung, u.U. tiefer Schlauch durch Abriss Haut-Fleisch (Schüttelbewegung während des Bisses)
Grosser Hund vs. kleiner Hund -> häufig innere Verletzungen, HWS Trauma
"Keine" Wunde sichtbar: Infektion kann 1-2 Tage nach Biss entstehen, da die Mundflora beim Hund häufig bakteriologisch "kontaminiert" ist.

Anzeichen:
- Abszess: Schwellung, evtl. blau und rot verfärbte Haut
- Eiter
- Fehlender Appetit
- Fieber oft über 39.5º C
- Apathie und Schmerzen

Behandlung:
Äussere Bisse, "Abrutscher" und Kratzer (evtl. ausscheren), auswaschen und desinfizieren
- Perforationen der Haut (Durchbiss) und Schüttelverletzungen müssen zum Arzt
- Wundspülung, Entfernung von Fellresten und grobem Schmutz auch unter der Haut
- Abgestorbenes Gewebe
- Verletzung innerer Organe und Knochen
- Verordnung von Schmerzmitteln und Antibiotika

Blutohr / Blutendes Ohr

Ursachen:
- Ohrenentzündung
- Beisserei
- Rissverletzung Spaziergang

Symptome:
- Verdickte Ohrmuschel
- Kopfschütteln
- Verletzung am Ohrrand, Perforation und Riss des Ohres
- Starke Blutung

Behandlung:
- Kortisontabletten (bei Entzündung)
- Drainage
- Blutstillung mit Kopfverband
- Nähen / Klammern
- Schmerzmittel und Antibiotika

Bruch

Geschlossene Fraktur: Keine Hautverletzung
Offene Fraktur: überliegende Hautverletzung, Knochen hat Haut von innen perforiert und ist wieder unter der Haut, Knochen steht hervor
Blutung innerlich und / oder äusserlich
Meistens Schock

Ursache:
- Unfall Auto, Sturz oder Fall
- Kampf
- Rauhes Spiel, Rempelei reicht oft schon bei älteren Hunden
- Arbeit / Hundesport
- Knochenerkrankungen / Degeneration

Symptome:
- Schwellung
- Blutergüsse
- Abnorme Stellung des/der Beines
- Lahmheit
- Knochen haben das Fell perforiert

Behandlung:
- 1. Hilfe, Hund beruhigen und Eigensicherung, ABZ kontrollieren
- Falls Knochen vorsteht, Wunde säubern, zum Wundschutz locker verbinden, mit Schiene ober- und unterhalb des Bruchs bandagieren, den Knochen nicht durch Manipulation versuchen zurückzuschieben
Schienen:
- Nur geeignet für Brüche UNTERHALB des Ellbogens / Knies
- Zeitungen, Holzstücke, Kugelschreiber für kleine Hunde
- Fixierung am Bein mit Klebeband
- Falsche Schienung verschlimmert u.U. den Bruch !

- Blutstillung mit Kopfverband
- Nähen / Klammern
- Schmerzmittel und Antibiotika

C

D

Durchfall

siehe -> Erbrechen / Durchfall

E

Erbrechen / Durchfall

- Allgemein durch Aufnahme von ungeeignetem "Fremdmaterial"
- Allgemeines Bauchweh, Bauchteufel und "Ranzenpfeifen"
- ÜBERFRESSEN
- Futterwechsel
- Abfallfressen
- Futterunverträglichkeit allgemein
- Leider viele innere Erkrankungen
- Infektionen mit Bakterien, Viren oder Parasiten (v.a. Junghunde = "Staubsauger" mit noch nicht vollständig ausgebildetem Eigenimmunsystem)
- Magen- und Darmverschluss (mehrmalig mehrheitlich erfolgloser Brech- und Kotversuch)
- Fremdkörper, Magendrehung, Tumore
- Entzündungen im Bauch und Magen-Darmtrakt
- Stress !
- Reisekrankheit
- Giftige Substanzen
- Medikamente

Behandlung einer unkomplizierten Störung:
- Verdauungspause unterstützt die Selbstheilung von Magen und Darm
- 8 -12 Stunden fasten bei eingeschränkter Bewegung
- Wasser und isotonische Getränke in kleinen Dosierungen
- Leicht verdauliches Futter: Poulet, Hackfleich mit Reis
- Langsam normales Futter beimischen
- Kohleguetzlis, Wurmmittel
- Aktivierte Kohle vom Tierarzt (Flüssigkohle, pulverisierte Kohle)

Komplizierte Magen-Darmstörung:
Tierarzt aufsuchen:
- Hund < 1 Jahr oder > 10 Jahre alt ist
- Permanentes Erbrechen und Durchfall führt schnell zu Austrocknung
- Erbrechen geht trotz Fasten weiter
- Starkes Erbrechen: > 3 -4 x pro Stunde
- Erbrechen und / oder Durchfall > 24 Stunden
- Darmvorfall
- Hund ist schlapp, krank und fiebrig
- Bauchschmerzen und aufgeblähter Bauch
- Frisches (rotes) oder verdautes (schwarzes) Blut im Kot / Harn
- Normalwerte stark verändert

F

G

Gebärmuttervereiterung

Siehe Gynäkologische Notfälle

Geburt

Siehe Gynäkologische Notfälle

Gift

Generell:
Zeitkritisch !
Tierarzt oder Toxikologisches Zentrum (Tel 145)
www.toxi.ch

Symptome:
- Plötzliche Krämpfe
- Schreckhaftigkeit / Verwirrung mit Bewusstseinsstörung
- Spontane Zuckungen besonders der Kopfmuskulatur (ZNS Störung)
- Reduziertes Bewusstsein, Ohnmacht bis Koma ohne Hinweis auf Schock / Unfall
- Erbrechen und / oder Durchfall (EB, DF)

Sofortmassnahmen:
- Ruhig bleiben
- Weitere Giftaufnahme verhindern
- Gift auf Fell/Haut: Baden mit lauwarmem Wasser mit milder Seife oder Fell ausscheren
- Augen: Auswaschen mit warmem Wasser mind. 10 Minuten lang
- Tierarzt verständigen
- Ausscheidungen (Erbrochenes, Kot, Harn) aufsammeln und mitnehmen
- Zeitpunkt der Giftaufnahme eruieren
- Zeitpunkt des Auftretens der Symptome
- Menge des Giftes abschätzen
- Die entsprechende "Gift" Verpackung mitnehmen
- Erbrechen lassen: Bei Giftaufnahme unter 2 Stunden nur im äussersten Notfall, falls Tierarzt nicht erreichbar.

Ursachen:
- Gift: Ratten-, Schnecken- und Bakterien/Pilzgift
- Nahrungsmittelvergiftungen
- Medikamentvergiftung
- Tabak / Rauchwarenvergiftung
- Pflanzen

Rattengift:
Cumarine, hemmen die Blutgerinnung, Blutgerinnungsstörungen nach 2 -7 Tagen
Symptome: Schwäche, blasse Schleimhäute, Blutungen

Schneckengift:
Metaldehyde, Meta
Symptome: 1-4 Stunden nach Aufnahme Gangstörungen, Speicheln, Muskelzuckungen, hohes Fieber über 40º C

Bakterien- und Pilzgifte:
Komposthaufen, verdorbene Nahrungsmittel
Symptome: 15 Minuten - 6 Stunden nach Aufnahme Erbrechen, Durchfall
Unruhe, Schwäche, Gangstörungen, Zittern, Anfälle

Nahrungsmittelvergiftung:
- Schokolade - Theobromin:
Milchschokolade 40-60 mg pro 30 Gramm
Schwarze Schokolade 390-450 mg pro 30 Gramm
Toxische Dosis: 100-150 mg pro kg Hund (120 g schwarze Schokolade kann für Hunde (Welpen) bis 8 kg tödlich sein
- Zwiebel: 50 Gramm pro 10 kg Hund, Schädigung der roten Blutkörperchen
- Trauben: Gewisse Sorten können Nierenversagen auslösen (gilt auch für Weinbeeren)
- Rohe Kartoffeln: Solanin/Solatonin kann führen zu Reizung Magen-Darmtrakt, Atemunterdrückung und Herzstillstand
- Künstlicher Zucker: Xylit, Sorbitol, duch erhöhte Insulinausschüttung Blutzuckerabfall, Apathie, Bewusstlosigkeit, Krämpfe

Medikamentenvergiftung:
- Acetaminophen (Tylenol, Paracetamol) toxisch 200 mg pro kg Hund (Katze 10 mg)
- Aspirin toxisch > 60 mg pro kg Hund / Katze
- Ibuprofen toxisch > 8 mg pro kg Hund / Katze

Tabak und Raucherwaren:
- Nikotin toxisch ab 4 mg, tödlich 20 -100 mg
1 Zigarette enthält 9-30 mg Nikotin !
Symptome: Erregung, Krämpfe, Speicheln, Erbrechen, Kreislaufkollaps
- Marihuana & Hasch (Haschkuchen) toxisch 50-100 mg pro kg Hund, tödlich > 3 Gramm pro kg Hund
Symptome: weite Pupillen, Zittern, Krämpfe, Speicheln, Erbrechen, Gangstörungen, ZNS Depressionen

Giftige Pflanzen
Maiglöckchen -> EB, DF, Krämpfe, Herzstillstand
Dieffenbachia (Aaronstabgewächs) -> Magen-Darmtrakt Reizung
Rhododendron -> Speicheln, EB, Koliken, Nervosität
Oleander -> Apathie, Magen-Darmtrakt Reizung, Herzversagen
Engelstrompete -> EB, DF, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen
Eibe -> Magen-Darmtrakt Reizung, Krämpfe, Atemlähmung, Kreislaufkollaps
Herbstzeitlose (Verwechslung mit Bärlauch) -> EB, DF, Apathie, Atemstillstand, Kreislaufkollaps

Glaukom / Grüner Star

Gestaute Gefässe
Trübes Auge
Weite, starre Pupille
Reduziertes Sehvermögen

Gynäkologische Notfälle

Gebärmuttervereiterung (Pyometra)

Auftreten:
- ca. 1 -10 Wochen nach der letzten Läufigkeit
- allg. kranke Hündin ab dem 4. Jahr, meist ab dem 6. Jahr, jede 4. Hündin über 10 Jahre
- Oft im Zusammenhang mit erfolgter hormoneller Vorbehandlung (Läufigkeitsunterdrücker)

Symptome:
Reduziertes Allgemeinbefinden
Trinkt vermehrt, frisst reduziert
Eitriger Scheidenausfluss, oft rötlich bis blutig eingefärbt
Fieber

Behandlung:
- Antibiotika
- Kastration

Geburt

Trächtigkeitsdauer im Durchschnitt 63 Tage
Temperaturabfall rund 24 Stunden vor Geburt um bis zu 2 Grad (Doggenspezifisch)
Gesamte Geburtsdauer rund 24 Stunden
Austreibung der Welpen dauert durchschnittlich 12 Stunden
Intervall zwischen zwei Welpen max. 4 Stunden

Unbedingt Tierarzt beiziehen wenn:
- Erfolgloses Pressen > 30 Minuten
- Grünlicher Ausfluss vor Geburt des ersten Welpen ohne Austreibungswehen
- Scheidenausfluss:; viel blutiger, eitriger oder stinkender Ausfluss
- Extreme Nervosität, Apathie, schmerzhafter Bauch
- Aufgekrümmter Rücken, andauerndes Stöhnen

Hypokalzämische Krämpfe

Vor allem bei kleinen Rassen
Erhöhter Kalziumbedarf während Trächtigkeit und Laktation
Am Häufigsten in den ersten zwei Wochen nach der Geburt, eher selten vor der Geburt
Symptome:
- Unruhe, Ängstlichkeit
- Speichelausfluss, steifer Gang
- Muskelkrämpfe, Anfälle -> Tod

Prophylaxe:
- Ausgewogene Diät / Ernährung in der zweiten Trächtigkeitshälfte
- Kein Zufüttern von Kalzium während der Trächtigkeit
- Jedoch Zufütterung von Kalzium bei bekannter Anfälligkeit (Zuchtlinie, Erfahrung) evtl. während der Laktation

 

H

Harnwegsprobleme

Blasenentzündung

Ursachen:
- Entzündung
- Bakterielle Infektion
- Blasensteine
- Prostataprobleme
- Tumore

Symptome:
- Häufiger Harnabsatz
- Tropfenweise
- Schmerzen beim Harnabsatz
- Blutiger Harn

Behandlung:
- Kortisontabletten (bei Entzündung)
- Schmerzmittel und Antibiotika
- Operation

Nierenentzündung

Ursachen:
- Entzündung
- Bakterielle Infektion
- Nierensteine
- Tumore

Symptome:
- Fieber
- Lethargie
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- vermehrte Wasseraufnahme und Harnmenge
- Rückenschmerzen (Nierengegend)

Behandlung:
- Kortisontabletten (bei Entzündung)
- Schmerzmittel und Antibiotika
- Operation

Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrösserung)

Ursachen:
- Intakter Rüde
- mögliche Altersbegleiterscheinung

Symptome:
- Allgemeinbefinden nicht unbedingt auffällig
- Blutiger Harnabsatz

Behandlung:
- Kastration

Prostatainfektion

Ursachen:
- Intakter Rüde
- Bakterielle Infektion
- mögliche Altersbegleiterscheinung

Symptome:
- Apathie
- Fieber
- Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Steifer Gang
- Rücken- und Bauchschmerzen
- Blutiger Harnabsatz
- Schock

Behandlung:
- Antibiotika

(Akute) Hautentzündung / Hot Spot

Ursachen:
- Insektenstiche
- Verletzung
- Flohbisse, -allergie
- Futtermittelallergie

Symptome:
- Intensives Lecken / Kratzen
- Lokale Schmerzen
- Nässende Hautrötung, eitrig, verkrustet

Behandlung:
- Ausscheren (ist oftmals ausreichend)
- Waschen mit desinfizierender Seife
- Entzündungshemmende, antibakterielle Salbe
- Systemische Entzündungshemmer
- Systemische Antibiose

Herzschlag

Der Herzschlag / Puls kann beim Hund direkt am Herzen gemessen werden ( Linke Seite, ca. 5. Rippe, Punkt wo der Ellenbogen den Brustkorb berührt) oder
Oberschenkelinnenseite (Mit dem Handrücken bei abgespreizem Daumen dem Hund vom Bauch her bei der Weiche unter das Hinterbein fahren. Sobald die Hand durch den abgespreizten Daumen still steht, sollte mit den Fingern auf der Schenkelinnenseite die Ader gut spürbar sein).
Vgl. Puls unter "Normalwerte gesunder Hund"

Hitzschlag

Erhöhtes Risiko vor allem bei Welpen und älteren Hunden sowie bei übergewichtigen (obesen) Hunden.
Bei kurzschnauzigen (brachycephalen) Rassen (Pekinesen, Bulldogen, etc.)
Herzpatienten

Ursachen:
- Hitze !
- Auto
- Überbelastung

Symptome:
- Intensives hecheln
- Erhöhte Herzfrequenz
- Speicheln
- Stark gerötete, trockene Schleimhäute
- Zittern und Krämpfe
- Schwäche bis zum Kollaps -> Tod

Sofortmassnahmen und Behandlung:
- Sofort aus Auto befreien
- Patient in Schatten verbringen
- Kühlen mit Wasser (Brunnen, Schlauch), aber den Patienten nicht "ersäufen..."
- Cold Packs unter die Achseln, die Hinterbeine bei den Weichen, Nacken
- Nicht unter 39.5 º C abkühlen
- Tierarzt aufsuchen (Spätschock)

Hypokalzämische Krämpfe

Siehe Gynäkologische Notfälle

I

Insektenstich

Stachel entfernen mit Pinzette, evtl. ausschaben

Grad I:
Lokale Schwellung
Behandlung mit kalten Kompressen, Fenistilsalbe, essigsaure Tonerde, Kortisonsalbe

Grad II und III:
Ausgedehnte Schwellung (Beine und Kopf), Atemprobleme
-> Tierarzt !

J

K

Knochenbruch

siehe -> Bruch

Körpertemperatur

Normal wird im After gemessen
Abnorme Werte unter 38º C und über 40º C

Speziell bei der Dogge: Der Hund wird bereits ab 39.4º C so matt, dass er kaum mehr Eigenmobilität entwickelt -> Besser früher als später.
Trächtige Hündin: Rund 24 Stunden vor dem Wurftermin kann die Körpertemperatur innert kurzer Zeit auf 36º C fallen. Nach etwa 2-3 Stunden steigt sie dann wieder auf den Normalwert an.

Zusätzlich beachten beim Fiebermessen: Keine Gleitmittel verwenden, maximal 1.5 cm einführen, keine Gewalt anwenden, Hund ablenken.
Thermometer kontrollieren auf Durchfall, Blutspuren, schwarzer teerartiger Kot (Blut).
-> Alter und Zustand des Hundes berücksichtigen, Tierarzt konsultieren
Vgl. Temperatur unter "Normalwerte gesunder Hund"

L

M

Magendrehung

Zeitkritisch innert 3 Stunden ! Schnellstmöglich Tierarzt / Tierklinik

Ursachen:
- Nicht genau bekannt
- Präferenz bei grossen Hunderassen
- Mögliche Ursachen: Grosse Wasser- / Futtermengen, Luftschlucken, Bakterien, Vererbung, Rennen und Spielen direkt nach der Fütterung, usw. -> zur Zeit sind mehrere Studien mit teilweise konträren Ergebnissen im Umlauf, z.B. tief füttern hat Einfluss / keinen Einfluss, Vererbung/Veranlagung vs. Zufall usw.

Symptome:
- Würgen, Brechversuch ohne Erfolg, mehrmals
- Bauchschmerzen
- Erfolgloser Kotabsatz
- Unruhe, Hund setzt und legt sich nicht freiwillig, bzw. steht sofort wieder auf
- Starkes Speicheln
- Bauch bläht sich
- Atembeschwerden und Hecheln
- fahriger Blick -> Schock

Sofortmassnahmen und Behandlung:
- Infusion
- Dekompression des Magens mit Schlauch, Magensonde oder Kanüle
- Operation mit Fixierung des Magens an der Bauchwand

Prognose:
- Abhängig wie schnell entdeckt und behandelt
- Herzkreislaufstörung
- Schädigung des Magen-Darmtraktes (Absterben einzelner Partien)
- Unterliegende, andere Krankheiten
- in der Regel zu > 80 % erfolgreich behandelt.

MDR1-GEN Defekt

Das MDR1 Gen reguliert die Produktion eines Proteins, das für den Membrantransport von Medikamenten verantwortlich ist.
Der MDR1- Transporter an der Blut-Hirnschranke bildet eine Schutzbarriere für das Hirn.
Ein Defekt im MDR1 Gen (-/-) führt unter Umständen zur Anreicherung neurotoxischer Substanzen im Gehirn (Bsp. Ivermectin-Intoxikation) und damit zum Tod.

Kandidaten (nur bei homozygot -/- gepaarten Linien):
- Australian Terrier
- Bearded Collie
- Border Collie
- Collie (Kurz- und Langhaar)
- Old English Sheepdog (Bobtaill)
- Shetland Sheepdog
- Wäller
- Weisser Schäferhund

Genetisch verwandt (möglicherweise betroffen):
- Australian Cattle Dog
- Barsoi
- Belgischer Schäfer
- Greyhound
- Irish Wolfhound

Zuchttiere sollten unbedingt Genotypen (+/+) und (+/-) oder (+/+) und (+/+) aufweisen.

Medikamente die bei entsprechendem MDR 1 Defekt im Hirn akkumulieren:
- Antiparasitika für Pferde (z.B. Wurmmittel, vgl. Pferdeapfel)
- Loperamid - Immodium (Mittel gegen Durchfall beim Mensch)
- Cyclosporin (eher selten, da im Zusammenhang mit Transplantationen eingesetzt)
- Digoxin (Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen)
- Dexamethason (Entzündungshemmend)
- Ebastin (Antiallergikum)
- Verapamil, Diltiazem (Herz- Kreislauferkrankungen)
- Vinblastin, Vincristin, Doxorubicin (Chemotherapie)
- Grepafloxacin, Sparfloxacin (Antibakterielle Verwendung)
- Ondansetron, Domperidon (Vorbeugend gegen Übelkeit, Reisekrankheit)
- MORPHINE (Schmerzmittel)

Medikamente

Siehe -> Apotheke und -> Gift

Megaösophagus

Missbildung der Speiseröhre

Ursache und Auswirkung:
Angeboren (vermehrt bei Schaferhunden beobachtet) oder als Folgeerscheinung einer primären Krankheit (Schilddrüsenunterfunktion). Die Speiseröhre ist dabei erweitert, als Folge wird das Futter nicht im Magen behalten und verarbeitet, der Hund erbricht unmittelbar nach Aufnahme unverdaut. -> Der Hund verhungert / verdurstet oder stirbt an Lungenleiden verursacht durch die Respiration von Futterpartikeln /Wasser.

Diagnose erfolgt über Röntgen. Tierärzte empfehlen die Euthanasie, da solche Hunde sehr pflegeintensiv sind (spezielle Futterzubereitung, Fütterungsprozesse, im 2-3 Stunden Abstand täglich) und trotz besten Vorsätzen der Hund früher oder später leidet und stirbt.
Bitte die körperliche und zeitliche Eigenbelastung und die Folgen für das Tier genau abwägen und bei der Entscheidungsfindung an das langfristige Wohl des Tieres denken. Gleichwohl können Megaösophagus Patienten abhängig von der Schwere der Erkrankung bei entsprechender Pflege ein sehr hohes Alter erreichen.

Mögliche Symptome (unbedingt erweiterte Abklärungen treffen):
- Husten beim oder nach dem Fressen oder Trinken
- Husten insbesondere in der Nacht oder beim liegen
- Hinunterwürgen des Futters
- Sich-Verschlucken beim Fressen und Trinken
- vermehrtes Sabbern, Speicheln, Schleimen
- vergorener Geruch aus dem Maul
- Glucksen, Gluckern - wie schwappendes Wasser in einem Eimer - wenn der Hund sich bewegt
- Erbrechen / Spucken erfolgt sehr unvermittelt ohne üblichen Würgreiz, z.B. im Schlaf oder wenn der Hund den Kopf nach unten hält
- Erbrechen von Schleim, Schaum, purem Wasser oder von Futter wenige Minuten aber auch viele Stunden nach dem Fressen
- erbrochenes Futter erscheint unverdaut, ist aber evtl. durch längeres Verbleiben in der Speiseröhre vergoren ist und riecht übel
- säugenden Welpen läuft die Muttermilch wieder aus Maul oder Nase
- Entzündung der Schleimhäute, Rachen und Speiseröhre
- wenn der MÖ mit einem Schwund der Kau- und Gesichtsmuskulatur einhergeht: Vermeiden oder Probleme beim Kauen, Futterreste an Lefzen und im Maul, der früher blankgeputzte Futternapf wird nun verschmutzt zurückgelassen, unsauberes Lecken, eingefallenes Gesicht usw...

Behandlung / Heilung:
NICHT möglich !

Unterstützende, nur in Kombination zu verwendende Massnahmen:
- breiartige, fast suppenartige Ernährung, keine Brocken, keine grösseren Stücke die das Verschlucken / Erbrechen provozieren können
- Energiereiche Zusätze, Mineralien und Vitamine (B 6 und 12)
- Fütterung im Sitzen / Stehen, das Futter muss praktisch von oben in den Magen gegossen werden.
- Verbleiben in aufrecht stehender Position nach dem Füttern bis zu 30 Minuten (!)
- Reduziertes Angebot von Wasser zwischen den Mahlzeiten bei ausreichend wässriger Futterkonsistenz
- Fütterung in kleinen Portionen evtl. löffelweise 4 - 5 Mal pro Tag
- Schlafplatz muss erhöhten Kopf und Oberkörper gewährleisten

Speziell bei Doggen (Erfahrungen als Zuchtwart und Züchter):

Der MO ist am einfachsten so zu erklären (oder wie die Deutschen Züchter es erklären) das sind Hunde, die nur trinken, aber nicht fressen können.

Dies stimmt insofern, dass man bis zur 3. Lebenswoche, also so lange die Welpen nur saugen, gar nichts merkt. (Milch aus der Nase habe ich beim MO noch nie beobachtet, die ist jedoch der Fall beim Gaumenspalt (ebenfalls unheilbar)). Nach 3 Wochen beginnt die Fütterung der Welpen. Ein Welpe mit MO erbricht immer die feste Nahrung. (Ein Neuzüchter wird ihn dann mit dem Schoppen ernähren und noch kaum einen Gewichtsverlust feststellen). Ein langjähriger Züchter wird nicht "schöppelen" und bereits nach 2-3 Tagen einen massiven Gewichtsverlust feststellen.
Oft kann man ein Divertikel in der Speiseröhre bereits durch berühren von Aussen feststellen. Im Zweifelsfall bringt nur röntgen der Speiseröhre mit Kontrastmittel etwas. Wenn man zuwartet und dem "armen Welpen" eine Chance geben will, erkrankt er innert weiteren 2-3 Tagen an einer Lungenentzündung.
Es gibt Tierärzte, die empfehlen den Welpen "hoch" zu füttern. (Köpfchen auf die Achsel halten und Futter in der Speiseröhre nach unten massieren) und geben Antibiotika. DIES IST JEDOCH NUR EIN QUALVOLLE VERLÄNGERUNG DER KRANKHEIT¨! Bei einer Deutschen Doggen ist einschläfern bereits nach 3-4 Wochen die einzige Lösung.
MO ist jedoch auch bei anderen Rassen sehr verbreitet (D. Schäfer, Setter u.v.m.). Diese kann man mit viel Glück, hoch füttern etc 3-4 Jahre am Leben erhalten. DIESE HUNDE SIND JEDOCH EBENFALLS NIE RICHTIG GESUND UND KÖNNEN WEDER ZUR ZUCHT NOCH ZUR AUSBILDUNG VERWENDET WERDEN.

N

Nierenentzündung / - Infektion

Siehe Harnwegsprobleme

Nikotin

siehe -> Gift

Normalwerte gesunder Hund

Puls:
Kleine Hunde (<15kg) -> 100 -160 / Min
Mittlere / grosse Hunde (>15 kg) -> 60 -100 / Min
Welpen -> 120 -160 / Min

Atmung:
10 - 30 Atemzüge / Min
Brustkorb sollte sich weiten beim Einatmen
Bis 200 Atemzüge beim Hecheln

Temperatur:
38º - 39.2º C bei Aftermessung mit Digitalthermometer

Schleimhautfarbe Maul:
Normal = rosa Schleimhaut (genug Sauerstoff im Blut)

Dazu KFZ (Kapilläre Füllungszeit oder Durchblutungsindex):
Zeit die verstreicht bis Farbe der Mundschleimhaut nach Fingerdruck von weiss wieder auf rosa wechselt -> normal 1 - 2 Sekunden

Wassermangel - Dehydrierung:
Hautfalten Test -> Mit der Hand eine Falte im Fell machen, die Falte sollte sich normal wieder auflösen.
Ältere und dünne Hunde -> Maulschleimhaut kontrollieren

Wichtig: Erstellen Sie pro Halbjahr (Winter und Sommer) eine persönliche Wertetabelle für Ihren Hund, Durchschnittswerte einer Woche, Messungen morgens und abends, Ruhezustand und Spaziergang.

Notfallsituationen beim Hund

Offensichtliche äussere Einwirkungen:
- Sturz
- Schläge / ernsthafte Beisserei
- Autounfall
- Verletzung durch Waffen

Verdeckte äussere Einwirkungen:
- Gift / Vergiftung
- Insektenstich
- Allergie
- Dehydrierung
- Hitzschlag

Innere Ursachen:
- Magendrehung
- Herzversagen
- Atemstillstand
- Infektion

Sichtbare Reaktionen (können schmerzbedingt sein -> Situationsabhängig)
! UNBEDINGT Tierarzt zumindest telefonisch konsultieren !

- Schmerzen: Angestrengte Atmung und Hecheln, Lethargie oder Unruhe, Appetitlosigkeit, Aggressivität, abnormales akkustisches Verhalten - Bellen / Winseln / Jammern, Verstecken

- Temperatur: Unter 38º C oder über 40º C

- Erschwertes Atmen

- Schock

- Blutungen:
Bissverletzungen, offene Wunden, versteckte Wunden (Stockunfall im Maul)
Starker Brech-Durchfall
Schmerzen beim Versäubern (Harn und Kot) -> Bauchschmerzen, schwarzer Kot

- Schwellungen (Insektenstich, Allergie) sehr gefährlich im Kopf / Halsbereich, Verstauchung, Bruch

- Augenverletzungen

- Bewusstlosigkeit oder Epilepsie

- Vergiftung / Gegenstand verschluckt

Nummern

Siehe Telefonnummern

O

Ohr

Vgl. Blutohr

Ohrenentzündung

Ursachen:
- Fremdkörper (Wasser, Dreck)
- Allergien (Futter, Milben, Pollen)
- Milben
- Hormonelle Störungen
- Autoimmunerkrankungen

Symptome:
- Kopfschütteln
- Kratzen an den Ohren
- Kopf schief halten
- Gerötete Ohrmuscheln

Behandlung:
- Fremdkörper entfernen (Keine Wattestäbchen verwenden !)
- Weitere Verletzung verhindern (Kragen)
- Spüllösungen
- Entzündungshemmer / Antibiotika
- Grundursache beheben falls möglich

Prophylaxe:
- Beim Spaniel / Bluthund: Regelmässig Ohren kontrollieren

P

Pferdeäpfel / Rossbollen

Pferdeäpfel sind strikt zu vermeiden. Während früher im Volksmund jeder Pferdeapfel 5 Franken beim Tierarzt einsparte, werden die heute gehaltenen Pferde selbst in ländlichen Regionen regelmässig entwurmt und geimpft. Überschüssiges Parasitikum wird ausgeschieden.
Pferdeäpfel von einem frisch entwurmten Pferd können eine für den Hund tödliche Dosis an nerventoxischen Bestandteilen enthalten. Dies gilt eingeschränkt auch für Hunderassen, die nicht über ein defektes-> MDR 1 Gen verfügen.
Symptome: Mydriasis (Erweiterung der Pupille durch Lähmung eines Augenmuskels), Sehstörung und Sehverlust, unkontrollierte Zuckungen im Kopfbereich. Ausser bei MDR 1 Kandidaten sind die meisten Fälle nur vorübergehend, können aber bei einem bereits angeschlagenen Tier schweren Schaden anrichten
-> TIERARZT konsultieren

Pflanzen

siehe -> Gift

Prostatahyperplasie

Siehe Harnwegsprobleme

Prostatainfektion

Siehe Harnwegsprobleme

Puls

Siehe Herzschlag

Pyometra

Siehe Gynäkologische Notfälle

Q

Quickcheck Notfall beim Hund

Überblick verschaffen !
Bewusstsein:
Ist der Hund wach, ansprechbar, orientierungslos, aufgedreht/hyperaktiv, epileptisch, niedergeschlagen oder bewusstlos ?

Kontrollpunkte:
Atmung vorhanden ?
Herzschlag und Puls vorhanden ?
Schleimhautfarbe ?
KFZ (vgl. KFZ unter "Normalwerte gesunder Hund")
Blutung

-> Alter und Zustand des Hundes berücksichtigen, Tierarzt konsultieren

R

S

Schleimhaut / Schleimhautfarbe

Index für den Zustand des Hundes
Normal ist rosa, d.h. Sauerstoffversorgung des Gewebes durch das Blut ist ausreichend.
Bleich, blau, weiss, gelb, braun und tief rote Farbe deuten auf einen Notfall hin.
Trocken und klebrig = mögliche Dehydrierung
-> Alter und Zustand des Hundes berücksichtigen, Tierarzt konsultieren
Vgl. KFZ unter "Normalwerte gesunder Hund"

Schock

Ursache: akuter Blutverlust, Trauma, herzversagen, Organerkrankung, allergische Reaktion, bakterielle Blutvergiftung
Körperreaktion auf Extremsituation, resultiert in ungenügender Blut- und Sauerstoffversorgung der Organe.

-> Unbedingt Tierarzt konsultieren

3 Schockstadien: Früh, Mittel und Endstadium, bzw. Terminaler Schock

Frühes Schockstadium:
Körper versucht die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Organe aufrecht zu erhalten.
- erhöhter Herzschlag bzw.
- verstärkter Puls
- Mundschleimhäute röter als normal, vor allem bei Blutvergiftung
- KFZ 1 bis 2 Sekunden
- Körpertemperatur eher tief oder sogar erhöht bei Blutvergiftung

Mittleres Schockstadium:
Körper hat Schwierigkeiten den Blutmangel zu kompensieren.
- schneller Herzschlag
- schwacher Puls
- bleiche Mundschleimhaut
- KFZ deutlich verlängert
- Körpertemperatur zu tief, kalte Gliedmassen
- vermindertes Bewusstsein

Endstadium oder Terminaler Schock:
Durchblutung und Sauerstoffversorgung zu den vitalen Organen bricht zusammen.
- Langsamer Herzschlag
- schwacher bis fehlender Puls
- KFZ über 3 Sekunden
- vermindertes Bewusstsein und Bewusstlosigkeit

-> Herz- und Kreislaufversagen folgt - Herzmassage und Beatmung dringend empfohlen

Schokolade

siehe -> Gift

Speiseröhrenerweiterung

siehe -> Megaösophagus

Steckenverletzung

Mit Stock / Stecken gespielt
Schmerzäusserung, Aufjaulen, Winseln, Jammern
Pfotenbewegung zum Maul
Blutet aus Maul
Frisst nicht mehr
Apathisch
Schlauchverletzung bis weit nach hinten (sogar bis Hals), unsichtbare Vereiterung durch fehlende Drainage oder verbliebene Holzteile, langwierige Heilung.
Teilweiser Wundverschluss durch Hautüberlappung
Meist Untersuchung in Narkose erforderlich
Wundspülung und Drainage
Antibiotika

T

Telefonnummern

Fett und in Reichweite:
Tierarzt: Praxisnummer und Handynummer / Notfallnummer
Stellvertretender Tierarzt: Praxisnummer und Handynummer / Notfallnummer
Toxikologisches Institut: 145 (aus dem Ausland : 0041 44 251 51 51)
Hundetaxi (muss u. U. beim Transport des Hundes mithelfen)

Züchter

Tierarzt / Tierspital

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Züchter nach geeigneten Tierärzten oder direkt beim lokalen Hundeclub oder Verein.
Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt ebenfalls einen fähigen Stellvertreter empfehlen.
Fahren Sie den Weg zu Ihrem Tierarzt ab, einmal bei Tag und einmal bei Nacht, Sie kennen dann den Weg auch in Stresssituationen.
Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt über seine Ferien- und Fortbildungsabwesenheiten informieren. Nichts erhöht den Stressfaktor mehr als eine Tonbandansage zur falschen Zeit.

Langweilen Sie Ihren Tierarzt nicht mit Eigendiagnosen, beschränken Sie sich auf eine umfassende Beschreibung der Erscheinungsbilder und überlassen Sie ihm die erste Einschätzung. Weisen Sie ihn gegebenenfalls im Verlauf des Gesprächs auf weitere Möglichkeiten hin und überlassen dann ihm die Wahl der Behandlung.

Vertrauen Sie keinem Arzt blind, informieren Sie sich und holen Sie gegebenenfalls eine Zweitmeinung ein (unter Berücksichtigung der Situation). Zeitdruck rechtfertigt nur in Notfällen eine rasche Entscheidung.

Ärzte sind nur Menschen und damit nicht unfehlbar. Wechseln Sie den Arzt wenn Sie mit der persönlichen Betreuung nicht zufrieden sind, aber nicht wenn der Arzt nach Ihrer Meinung dem Tier nicht in der von Ihnen gehofften Weise helfen konnte.
So traurig und persönlich jedes Leiden Ihres Tieres ist, ein Unfall oder eine Krankheit nimmt keine Rücksicht auf Alter und Situation, noch kann die Verantwortung einem Dritten zur Gänze zugeschoben werden.

U

Umgang mit dem verletzten Hund

Wichtig: Ein verletzter Hund kann geschockt und verwirrt sein, deshalb nicht vom Normalverhalten des eigenen Hundes ausgehen.

Der Hund kann beissen - jeden !

Eigenschutz:
Maulkorb, Schnur, Decke, Handtuch, Verbandsmaterial, etc.
2-3 Schlingen ums Maul ohne die Atmung zu behindern oder zusätzlich Schmerzen zu verursachen.
Ungeeignet bei kurznasigen Hunden, Atemproblemen, Bewusstlosigkeit !

Lagerung:
- Bewusstlosigkeit: Kopf in normale Streckhaltung bringen, kein abnormes Auf- oder Abbiegen (Durchblutungsstörung im Kopf).
- Erbrechen: Kopf tiefer legen, damit der Hund nicht am Erbrochenen erstickt -> besonders bei Kopftrauma / Hirnerschütterung, häufiges Erbrechen trotz Bewusstlosigkeit.
- Decke: Beruhigt und beugt Wärmeverlust vor.

Transport:
- So wenig Bewegung wie möglich
- Transport in Seitenlage ausser bei Abwehrbewegungen und Atemproblemen
- Wenn möglich Tasche, Karton, Käfig als Transportbehältnis verwenden
- Vorsicht bei Brüchen, nicht selbst einen offenen Beinbruch verursachen, keine Schienen oberhalb des Ellenbogens
- Brett, steife Unterlage verwenden (Bügelbrett, Karton, etc.) bei Rückenverletzung oder nicht mehr gehfähigem Hund
- Sicherung des Hundes mittels Schnur, Seil, Paketband

V

Verband

Zweck:
Mechanischer Schutz einer Wunde
Wundbehandlung: Aufsaugen von Flüssigkeit, Feuchthaltung einer Wunde
Fixierung: Stütze, Polsterung, Ruhigstellung
Druckverband

Material:
Wundauflagen: Gaze, Tupfer, Wundspray, spezielle Wundauflagen
Polstermaterial: Synthetische Watte oder Baumwolle
Binden: Mullbinden, elastische und selbstklebende Binden, Krepppapier, Klebeband
Fixationsmaterial: Kunstharz-Binden (Scotchcast, Hexalite), Schienen, Nägel und Schrauben

Wundverband 3-Schichtig:
Kontaktschicht auf der Wunde - Haut: Gazetupfer, Salbe
Mittelschicht, stabilisiert Kontaktschicht, saugt Flüssigkeit auf, polstert: Watte
Äussere Schicht, stabilisiert die ersten beiden Schichten, schützt vor Verschmutzung und mechanischen Einflüssen: Elastische Binde

Standartverband:
- Klebestreifen auf (rasierter) Haut
- Polsterung zwischen Zehen (auch 5. Zehe) und Knochenvorsprüngen
- Watte Polsterung
- Fixationsmaterial (sollte nur vom Tierarzt appliziert werden), Schiene
- Fixationsbinde

Verbandspflege:
- Normaler Wechsel = Wöchentlich
- Verbandswechsel bei infizierten Wunden = alle 1 bis 2 Tage
- Einschränkung der Bewegung: Zwinger, Leine, Zimmerarrest zur Vermeidung vom Verrutschen und Druckstellen
- Tägliche Verbandskontrolle optisch und durch Betasten
- Kein Benagen und Belecken des Verbandes (Kragen !)
- Schutz des Verbandes gegen äussere Feuchtigkeit durch Plastiksack -> Plastiksack, darüber alte Socke gegen das Durchscheuern. Nach dem Ausgang / Versäubern den Plastiksack wieder entfernen zur Vermeidung von Kondenswasser

Vorzeitiger Verbandswechsel:
- Defekte, abgeglittene oder feuchte Verbände
- Fieber, Mattigkeit, Schmerz, zunehmende Lahmheit, nagen am Verband
- Durchblutungsprobleme: Kalte Extremeitäten, geschwollene Zehen, Schmerzen wegen rutschendem, nassem oder zu sattem Verband
- Übler Geruch

Vergiftung

siehe -> Gift

Verletzung

siehe auch -> Bissverletzung
siehe auch -> Steckenverletzung

Ballenverletzung am häufigsten
- Schnittverletzungen (Scherben, Kanten)
- Abschürfung (Spiel, Sprung)
- Fremdkörper (Nägel, Scherben)

Behandlung:
- Entfernung und Reinigung
- Tiefe der Verletzung beurteilen
- Chirurgische Behandlung
- Verband / mechanischer Schutz

W

Wiederbelebung Herz / Lunge

Hund atmet nicht und/oder hat keinen Herzschlag
Leitfaden ABZ: Atemwege kontrollieren, Beatmung, Zirkulation
Mund zu Nase/Maul Beatmung und Brustmassage
Konsequentes Handeln ! Der Hund stirbt oder ist bereits leblos, selbst wenn man etwas falsch macht, der Helfende kann nur gewinnen.

A = Atemwege - Sind die Atemwege frei ?
NEIN -> Hund in Seitenlage, Kopf und Hals VORSICHTIG strecken und Zunge aus Maul ziehen.
Erbrochenes und Fremdkörper mit den Fingern entfernen

JA -> Beatmung

B = Beatmung - Atmet der Hund ?
NEIN -> Maul / Racheninspektion (Erbrochenes / Fremdkörper ?)
Mittlere und grosse Hunde: Maul und Nase mit Fingern umschliessen und kräftig 4 bis 5x in die Nase des Hundes blasen --> Spontanatmung ?
Falls ungenügend / unregelmässig: weiter Beatmen bis zum Tierarzt oder für 20 Minuten. > als 20 Minuten stehen die Chancen schlecht

JA -> Zirkulation

Z = Zirkulation - Herz und Pulsschlag vorhanden ?
NEIN -> Herzmassage
Kleiner Hund unter 15 kg:
- Rechte Seitenlage
- Auf der Bauchseite des Hundes knien
- Die Hände auf beiden Seiten des Brustkorbes platzieren
- Den Brustkorb kraftvoll (nicht brutal) 1 bis 3 cm zusammendrücken und wieder loslassen

Grosser Hund über 15 kg:
- Rechte Seitenlage
- Auf der Rückenseite des Hundes knien/stehen
- Die Hände übereinander auf die Brust legen
- Den Brustkorb kraftvoll (nicht brutal) zusammendrücken und wieder loslassen

1 Person: 5 Brustkompressionen - 1 Beatmung - 5 Brustkompressionen
2 Personen: Beatmung und Brustkompression zusammen, 3 Brustkompressionen pro Atemzug
Immer wieder kontrollieren ob Pulsschlag vorhanden

Wobbler Syndrom

Als Wobbler-Syndrom (Syn. Zervikale Malformation, Zervikale Spondylopathie, Zervikale Spondylomyelopathie, Spinale Ataxie) wird in der Tiermedizin ein Symptomkomplex bezeichnet, der durch Nervenschädigungen im Bereich des Rückenmarks bzw. der Rückenmarksnerven im Bereich der Halswirbelsäule hervorgerufen wird (spinale Ataxie). Der Begriff leitet sich vom unsicheren (ataktischen) Bewegungsablauf des erkrankten Tieres ab: "Wobbler" kommt vom altdeutschen Wort "wobbeln" ("wackeln", engl. to wobble). Das Wobbler-Syndrom tritt vor allem bei Pferden und Hunden auf, als Ursache kommt eine Vielzahl unterschiedlicher Erkrankungen in Frage. Der Heilungserfolg hängt von der eigentlichen Ursache ab, einige Krankheiten haben eine gute, andere eine schlechte Prognose.

Die Symptome werden durch eine Schädigung des Halsmarks erzeugt, im Regelfall durch eine Kompression, bei Pferden selten auch durch eine Infektion. Das Krankheitsbild entspricht damit der zervikalen Spinalkanalstenose des Menschen (siehe auch Spinale Stenose). Die Kompression kann durch eine statische Verengung des Wirbelkanals zustande kommen (statischer Wobbler). Ein dynamischer Wobbler liegt vor, wenn das Rückenmark erst infolge einer Bewegung komprimiert wird.

Dokumentation Wobbler: Angel vom Schloss der Löwen (geb. 31.5.1996)

Anfang Februar 03: 7 Jährige Hündin beginnt aus heiterem Himmel zu taumeln, rutscht aus, läuft manchmal unsicher mit den Hinterpfoten, keine äusseren Verletzungen sichtbar

ca. 12. Februar 03: Knickt hinten ein, fällt beim laufen immer wieder hinten nach rechts und links weg, kann kaum mehr aufstehen, stellt die Hinterpfoten nicht mehr von selber auf die Trittfläche zurück, starke Schmerzen in der Halsregion (leichtes Berühren ist schon zuviel) --> Überweisung ans TÜZ in Tenniken BL.

Bestandesaufnahme, Röntgen, Beobachtung und Wobbler Diagnose. Von einer Operation wird abgeraten, da der Hund schon recht alt ist, die Heilungschancen angesichts unbestimmbaren Schädigungsgrades des Rückenmarks deutlich unter
40 % liegen und die Operations- und Behandlungskosten (damals) bei ungefähr CHF 8'000 liegen. Die Euthanasie erscheint in diesem Fall vertretbar.

Statt der Euthanasie wird die Operation durchgeführt, da der Hund trotz Krankheitsbild und Alters fit und aufgeweckt auftritt.

Operationsschritte (20.2.03):
Dekompression: Auffräsen des Wirbelsäulenkanals von oben, entfernen des Bandscheibenmaterials und Blutpfropfens sowie Erweiterung des Kanals. Dazu sind chirurgische Einschnitte von oben zwischen den Schulterblättern und von unten im Halsbereich notwendig.
Stabilisierung: Fixe Verschraubung der Halswirbel C5 und C7 mit zwei Schienen und 14 (!) Titanschrauben.

Postoperative Massnahmen:
Nach der Operation geht es dem Hund deutlich besser und er versucht relativ früh wieder aufzustehen. Stützende Massnahmen im Bereich der Hinterläufe (Handtuch) sowie Physiotherapie. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit wird verordnet.
Entlassung nach Hause am 10.3.03

Kira   Kira   Kira

Zuhause kann der Hund wieder selbstständig aufstehen und lernt neu zu gehen. Anfangs Gleichgewichtsstörungen und schlechter Gang.

April 03: Keine Schmerzen mehr im Halsbereich, nur noch leichte Behinderungen

Mai 03: Hund wird von der Leine gelassen und läuft allein ohne Hilfe

Juni 03: Für den Laien sind keine Folgen mehr ersichtlich, Haarkleid beginnt sich zu schliessen, der Kopf weist trotz permanenter Schienung keine Versteifung aus.

Zusammenfassung
Die Operation war in diesem Fall ein absoluter Glücksfall und auch die erfolgreiche Heilung kann unter keinen Umständen auf ähnliche Fälle 1:1 übertragen werden.

Weiterer Lebenslauf:
Die Hündin leistet sich im April 2005 noch eine Magendrehung

Kira

und wird im Mai 2007 von einem 900gr schweren Liposom am Rücken

Liposom   Liposom

befreit.

Am 18. und 19. August wird sie anlässlich der Clubsieger und EuDDC Schau des Schweizerischen Doggen Clubs Zweite in der Veteranenklasse Blau.
Heute (6.12.07) nimmt sie bei bester Gesundheit die erste Stelle im Rudel ein und besteht mit harter Hand auf ihren Rechten:

Kira

Kira, wie sie heute gerufen wird, wird am 31.5 2008 12 Jahre alt.

X

Y

Z

Zahnabszess

Ursachen:
- Alte Zahnfraktur
- Zahnfleischentzündung
- Zahnstein

Symptome:
- Übler Mundgeruch
- Schwellung unterhalb des Auges
- Abgebrochener Zahn
- Blut im Maulbereich

Behandlung:
- Zahnextraktion
- Schmerzmittel
- Antibiotika

Prophylaxe:
- Zahnreinigung ( Zahnpasta, Spezialfutter, Kauknochen)

Zahnfraktur

Ursachen:
- Autounfall
- Beissereien
- Stürze
- Beissen auf Stein oder Holz
- Hufschlag durch Pferd / Rindvieh

Behandlung:
- Antibiotika / Schmerzmittel
- Zahnerhaltung oder Ziehen des defekten Zahnes

Zigaretten

siehe -> Gift

 

Quellen: Deutsche Doggen Zucht Porto Romana, wikipedia.de und andere